Beim ersten Mal tat’s noch weh
Beim zweiten Mal nicht mehr so sehr
Doch heut‘ weiß ich, dass man
Gewinnen kann
Nun, schlechte Reime (am 21. März ist UNESCO-Welttag der Poesie – das verspricht Besserung ;-)) mit mindestens ebenso schlechtem Versmaß sollen nicht das klasse Spiel unserer Roten Bullen schmälern. Das dritte Heimspiel gegen Bayern in unserem zweiten Wohnzimmer. Nach einer Niederlage folgte ein Unentschieden (zumindest mit Abpfiff der zweiten Halbzeit) und gestern Abend dann endlich der ersehnte Sieg!
So, da war er nun, der 27. Spieltag – oder mathematisch ausgedrückt 3³. Drei Punkte gab es für die Leipziger. Drei Tore fürs Publikum. Drei gelbe Karten für das Team aus Leipzig, wie unter anderem der rotebrauseblogger zu berichten weiß. Dieser ist übrigens gern zu konsultieren, wer lieber eine Spielanalyse lesen will. Natürlich gab es noch drei Aus-/Einwechselungen, drei Knautpapas standen im B-Block. Und mit genügend Engagement lässt sich sicher noch der eine oder andere statistische Dreier für das Spiel identifizieren.
Der gesamte Bundesligaspieltag stand bundesweit unter dem Motto „Strich durch Vorurteile“. Eine Aktion, die leider immer noch erforderlich ist. Affenlaute im Stadion sind viel zu oft zu hören, der Hitlergruß gehört in manchen Blöcken nach wie vor zur Tagesordnung und ein „wie behindert ist das denn“ sind Bestandteil der Diskussionsunkultur in den sozialen Medien. Umso erfreulicher, dass es in den meisten Fanclubs satzungsmäßig verankert (bei uns in §3 (7) und im Fan-Verhaltens-Kodex in Anlage 1) ist, dass Diskriminierung & Co. in eben diesen Fanclubs keine Heimat haben. Alles zur Aktion gibt es unter https://klicke-gemeinsames.de.
Die Überraschung begann im Grunde schon vor dem Spiel: Die Kicker-App wies ein 3-4-3 System aus. Na hoppla, wann hatten wir das denn das letzte Mal? Oder sollte es vielleicht doch eher in Richtung 5-x-y-z gehen? Erst mal Beton anrühren und schauen, was gegen den alten (und höchstwahrscheinlich auch neuen) deutschen Meister geht? Mitnichten! Leipzig offensiv, hellwach und motiviert bis in die Haarspitzen. Mehr als 24 Stunden geringere Regenerationszeit (im Vergleich zu den Bayern) nach dem knappen Weiterkommen in der Euro League waren kaum bis gar nicht zu spüren. Leipzig souverän, aber: Ein Schuss – ein Tor – für Bayern. Nicht nur effektiv, sondern auch äußerst effizient. Wenigstens erfolgte die Antwort noch vor der Pause. So stand es nun 1:1 nach Toren, aber 12:1 nach Torschüssen. Hinzu kam eine Schrecksekunde in Minute 10, als #MS7 verletzungsbedingt raus- und #TW11 rein musste. Dabei hatte es sich Timo Werner „gerade auf der Bank gemütlich gemacht“, wie irgendwo zu lesen war.
In der zweiten Halbzeit war Leipzig nach wie vor dominant. Doch die Bayern besannen sich dann doch auf ihre Tugenden und wollten zumindest zwischenzeitlich das Ergebnis aus ihrer Sicht graderücken. Doch nix half: Werner konnte (endlich) mal wieder in klassischer Werner-Manier das Runde ins Eckige und zum 2:1 Endstand bringen. Klar, einige mussten im Nachklapp das Haar in der Suppe suchen und bemängelten nicht ganz zu Unrecht die Abgebrühtheit a.k.a. Chancenverwertung unserer Jungs. Aber ich sehe es so: Wir haben ja schon mal 4:2 vorne gelegen, das Ergebnis ist bekannt.
Zum Schluss bleibt mir den vielen Helfern im Stadion ein fettes
DANKE
entgegenzubringen, die im Rahmen des physikalisch und meteorologisch Möglichen das Stadion und die Treppen weitestgehend eisfrei gehalten zu haben!
PS am 21. März 2018: Ein Nachtrag zur Antidiskriminierungsaktion – der SV Babelsberg 03 wird seitens RB Leipzig bei der Aktion „Nazis raus! aus den Stadien“ unterstützt.
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