Die Europa League Premiere in Leipzig konnte man mit dem 1:3 Hinspielerfolg in Neapel eher entspannt entgegengehen, doch es kam anders…
Bei der Anfahrt machte ich gedanklich eine Zeitreise. Im Jahr 1988 war der SSC Neapel im damaligen UEFA Cup bereits zu Gast in Leipzig und spielte im Zentralstadion gegen eine Leipziger Bezirksauswahl. Die Straßenbahnen der Linie 3 sind noch dieselben (nur ein bisschen modifiziert), einige Häuser, Straßen und selbst die Anfahrtsstrecke haben sich für mich nicht groß verändert.
Am Stadion angekommen spürte man die Minustemperaturen deutlich. Das Stadion war euroleaguetauglich geschmückt. Bei der Aufstellung der Gäste konnte man keine B-Elf, wie die Presse vorab berichtet hatte, erkennen. Bei unserer Mannschaft kam für mich überraschend Konaté in der Innenverteidigung für den verletzten Orban zum Einsatz, weiterhin fehlte Keita in der Kreativabteilung wegen einer Zerrung, die er sich bei dem Montagspiel in Frankfurt zugezogen hatte.
Das Spiel lief alles andere als entspannt. Eine müde, von den Abendspielen und der Mehrfachbelastung gezeichnete Mannschaft war zu sehen. Es lief wirklich nicht viel bei uns zusammen. Ein abgefälschter Schuss von Sabitzer ging an die Latte. In der 33. Minute gelang das 0:1 für die Gäste. Deutlich für die Einfallsarmut war eine Ecke in der 2. Hälfte: kurz ausgeführt und am Ende zu Gulácsi zurückgespielt. Weiterhin wurde eine gute Freistoßsituation nicht genutzt und der Ball in der Mauer versenkt. In der 86. Minute dann das 0:2. Das Zittern begann, da der Schiri auch die Nachspielzeit noch verlängerte.
Die Stimmung im Stadion war, wie auch das Spiel, nicht mal über dem Durchschnitt. Einige Besucher waren zum ersten Mal in der Arena, man merkte das am Einlass. Einige wussten nichts mit Sektor B oder Sektor C anzufangen und irrten orientierungslos an den Sicherheitskontrollen herum. Etwa 1000 bis 1500 Neapolitaner verteilten sich über den Auswärtsblock sowie Sektor C und stimmten dort schöne Fangesänge an. Schade, dass es nicht mehr waren, denn das hörte sich gut an.
Kopfschüttelnd und ratlos sind viele Fans nach Schlusspfiff aus dem Stadion gegangen.
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