So, da habe ich nun – Grippe sei „dank“ – nun auch endlich mein erstes Europa League Heimspiel auf dem Zähler. Sankt Petersburg hieß in meiner Kindheit noch Leningrad und an RB war noch längst nicht zu denken. Aber: Ich lebe im Hier und Jetzt! Das Spiel stand für mich als Stadionbesucher unter keinen guten Vorzeichen: Der Vorverkauf verlief – höflich ausgedrückt – sehr schleppend. Die Gründe sind vielfältig, und dabei will ich es auch belassen. Serviert wurde gute Fußballkost gepaart mit vielen hochkarätigen Chance für unsere roten Bullen.
Man merkte insbesondere unseren Leipziger Jungs an, dass man im ersten K.o.-Spiel durchaus Weichen für das Rückspiel stellen kann, aber man sich eben auch möglichst kein Gegentor einfangen will. Hasenhüttl gab wohl auch im Vorfeld die Devise aus, dass man eher nicht die Auswärtstorregel ziehen will. Es gab keinen Hochgeschwindigkeitsfußball, aber immer wieder disziplinierte Vorstöße in Richtung russisches Tor, die allerdings allesamt nicht von Erfolg gekrönt waren. Auf der anderen Seite passte meist das Timing nicht, so dass der Linienrichter immer wieder die Fahne heben musste, um Abseits der St. Petersburger anzuzeigen. Zwischendurch erinnerte der Strafraum vor dem B-Block durchaus an ein Handballspiel – vor allem Lukas Klostermann fand immer wieder freie Räume, kam aber zu wenig zum Zuge. Aber ja, das sagt sich als Zuschauer immer ganz leicht 😉 Großes Haareraufen gab es nach Forsbergs Freistoß, der den linken Innenpfosten traf, dann aber nicht rein, sondern weit rechts am Tor vorbei ging. Über ein 1:0 oder 2:0 zur Halbzeitpause hätten sich die Russen sicher nicht beschweren dürfen, aber mit dem Halbzeitpfiff stand es aber trotzdem nur 0:0.
In der zweiten Halbzeit dann die Erlösung: Bruma und Werner belohnten in der 56. und 77. Minute die fleißigen Angriffsbemühungen. Das Spiel verlief weiter diszipliniert, aber Zenit drückte und erspielte sich die eine oder andere Chance zumindest das Auswärtstor noch auf den Zettel zu bekommen. Doch die Null stand! Stand – Präteritum. Fünf Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit dann der Pfiff – Freistoß kurz vor dem 16er. Und im Gegensatz zu Forsberg ging der Schuss eben nicht an den linken Pfosten, sondern knapp rechts neben den Pfosten, und wir haben – mal wieder – ein Gegentor kassiert. Ärgerlich, aber nicht zu ändern.
Die Stimmung in B war ausgesprochen gut. Aber insgesamt etwas weniger als 20.000 Zuschauer sind schon ernüchternd – insbesondere wenn man bedenkt, wie oft Leute via Facebook & Co. nachfragen, wie mann denn an Karten käme, damit man „…wenigstens einmal ein Spiel live im Stadion…“ sehen könne. Es ist wie es ist – sollen sich doch lieber andere den Kopf darüber zerbrechen.
Kleiner Nebenkriegsschauplatz: RB ist Partner der Aktion „Fußballfans im Training“, und seit Montag bin auch ich dabei. Am Tag Null wurde zunächst mal gründlich gemessen, Schrittzähler wurden ausgegeben. Gezählt wurden gestern Abend 2.345 Schritte von der Sicherheitskontrolle und wieder dorthin zurück. Das Telefon hat darüber hinaus angegeben, dass ich im selben Zeitraum 22 Stockwerke erklommen hätte: Block 29 hüpft – Olé Olé!
Wie immer gab es in meinem kleinen Bericht eher wenig Analyse. Wer eine solche sucht, der wird wie immer beim rotebrauseblogger fündig.